Beim „Sozialtraining“ handelt sich um eine sozialkompetenzbezogene Fördermaßnahme im Kontext der Schulklasse. Der Vorteil einer solchen universellen Präventionsmaßnahme, welche mit der gesamten Klasse durchgeführt wird, besteht darin, dass alle Schüler erreicht werden können, unabhängig davon, wie stark die Defizite in den sozial-emotionalen Kompetenzen ausgeprägt sind. Ziel ist es, bei den Schülern, unter Berücksichtigung der individuellen und Gruppenbedürfnisse, unmittelbar Selbst- und Sozialkompetenzen aufzubauen, die die persönliche Entwicklung begünstigen und angemessenes Sozialverhalten ermöglichen, sowie Verhaltensweisen stärken, die Verhaltensproblemen und wiederkehrenden Konflikten in der Peergruppe, entgegenwirken.
Je nach Bedarf der Schüler und der Schulklasse können im Rahmen des Sozialtrainings Schlüsselfertigkeiten in folgenden Kompetenzbereichen erlernt bzw. verbessert werden: Selbstwahrnehmung und –reflexion (Entwicklung eines realistischen Selbstbildes durch Auseinandersetzung mit eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Stärken, Schwächen, Zielen/Interessen; Umgang mit Gefühlen, Selbstsicherheit/Selbstvertrauen), Problemlösen und Konfliktbewältigung (z.B. Verbesserung der Wahrnehmung und angemessene Interpretation von sozialen Situationen, Perspektivenübernahme, Empathiefähigkeit), soziale Interaktion und Beziehungsfertigkeiten, Teamfindung (z.B. Verbesserung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, der Teamfähigkeit, des prosozialen Verhaltens, des Einhaltens von Regeln).
In der 9. Klasse kann der Fokus darüber hinaus auf dem Erwerb von Fähigkeiten liegen, die für Berufsauswahl, Ausbildung und Beruf von hoher Bedeutung sind: u.a. Entscheidungen treffen, adäquate Bildungs-, Berufs- und Lebensziele definieren; Eigenverantwortung übernehmen; mit Kritik/Misserfolg oder schwierigen Situationen umgehen, angemessene Selbstbehauptung, usw.
Methodisch-didaktisch ist das Programm eine Kombination von inhaltlichen Inputs und aktivierenden Lehrmethoden. Die Trainingselemente beruhen auf psychodramatischen, kognitiv-verhaltenstherapeutischen, systemischen und gruppendynamischen Methoden (strukturierte und thematische Rollenspiele ; Arbeit mit Metaphern, Geschichten, Skulpturen, Aufstellungen ; Kleingruppenarbeiten ; Diskussionen ; Bewegungsübungen ; gemeinsame Bewältigung von Teamaufgaben).
Das Sozialkompetenztraining richtet sich an Klassen der Unterstufe (ST und MO) und wird im Rahmen einer Blockstunde während des regulären Unterrichts durchgeführt. Die Auswahl der Teilbereiche sozial-emotionaler Kompetenz, welche durch das Training gefördert werden sollen, sowie die Durchführungsmodalitäten (z.B. Frequenz, Dauer, …), werden in Absprache mit dem Klassenlehrer festgelegt.
Referenzperson:
Michel d’HERBAIS de THUN (Sozialpädagoge, SePAS)
Tél.: 26 55 47 – 302
E-Mail: michel.dherbais@lbv.lu